Nachhaltigkeit einfach erklärt

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Kennt ihr das, wenn ihr ein Wort oft wiederholt und plötzlich erscheint es euch fremd? Es wirkt falsch und verwirrend, obwohl es zu eurem täglichen Wortschatz gehört und obwohl ihr und andere um euch es Dutzende Male pro Tag sagt.

Manchmal geht es uns so mit Nachhaltigkeit. Also dachten wir uns, wir schreiben mal zusammen, klar und deutlich, was sie bedeutet, welche Dimensionen sie hat und schließlich, was es braucht damit die Nachhaltigkeit nachhaltig die Welt verändern kann.

Unwort des Jahres – woher kommt der Begriff Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit wurde oft als Unwort des Jahres vorgeschlagen, woran die inflationäre Verwendung des Wortes nicht ganz unschuldig ist. Medien, Politik, Wirtschaft – Nachhaltigkeit ist fast so omnipräsent wie Karma. Es ist daher nur logisch, dass hinter der Verwendung nicht selten mehr Schein als Sein ist, wovon viele – sei es als verantwortungsvolle KonsumentInnen oder als mündige BürgerInnen – enttäuscht werden. Daher stellt sich auch berechtigt die Frage – was ist Nachhaltigkeit eigentlich?

Neu oder innovativ ist sie mal keineswegs – der Begriff „Nachhaltigkeit“ („sustainability“) ist ca. 300 Jahre alt. Bereits im 17. Jahrhundert, als die industrielle und kapitalistische Expansion im Europa in den Kinderschuhen steckte, verspürte man das beklemmende Gefühl, dass es bald an notwendigen Ressourcen mangeln wird.

Konkret – Sachsen, Silberbergbau, Schmelzöfen, Holz. Viel Holz. Zu viel Holz, wie ein gewisser Hans Carl von Carlowitz, Oberberghauptmann des sächsischen Oberbergamts, feststellte und daraufhin die „Sylvicultura oeconomica“ oder „Die Haußwirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur Wilden Baum-Zucht“ schrieb. Recht komplizierter Name für ein recht einfachen Gedanke: wenn mehr Holz gefällt wird als Bäume wachsen, wird die Nachfrage bald nicht mehr zu decken sein. 

Ihrem Ursprung nach bedeutet Nachhaltigkeit also nichts weiteres als „es darf nicht mehr Holz gefällt werden als nachwachsen kann“.

Viel mehr Erklärung braucht es nicht – eigentlich ist es erschreckend, wie simpel dieser Gedanke ist. Das Erschreckende daran? Warum haben wir es denn auch nach 300 Jahren immer noch nicht geschnallt?

Gleichgewicht um der Zukunft willen – was bedeutet Nachhaltigkeit?

Nun gut… Wir sind nicht da, um Schuldgefühle zu wecken oder mit dem Finger zu zeigen. Ganz im Gegenteil – wir haben Karma Goods ins Leben gerufen, um uns friedlich und mit Verständnis mit euch gemeinsam an dieses riesige Thema heranzutasten und gemeinsam baby steps in Richtung Nachhaltigkeit zu machen. Denn darum geht es bei Nachhaltigkeit – um friedliche oder gar fürsorgliche Koexistenz aller Lebensarten. Es geht um Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, zwischen Ressourcen und Bedürfnissen, zwischen Gegenwart und Zukunft. Es geht um Morgen, um Übermorgen, um Überübermorgen, aber auch sehr viel um Heute. Was können wir heute tun, um nachhaltig zu leben? Was werden wir heute tun, um ohne Ausbeutung und Zerstörung den Tag zu genießen?

„Dauerhafte (nachhaltige) Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“
– UN Brundtland Kommission 1987