Infos darüber, was Nachhaltigkeit eigentlich bedeutet und woher der Begriff eigentlich kommt, haben wir dir hier einfach erklärt.

Von Prinzipien zu Taten – Das Drei Säulen Modell der Nachhaltigkeit.

Die richtige Antwort auf diesen Fragen ist dreidimensional. Wie jedes andere omnipräsente Konzept hat auch die Nachhaltigkeit ein Modell. Das Nachhaltigkeits-Modell stützt sich auf drei Säulen – Ökologie, Ökonomie und Soziales. Demnach, um nachhaltig zu leben, müssen wir uns erst daran gewöhnen gleichzeitig ökologisch, ökonomisch und sozial zu denken. Keine Sorge, es klingt schwieriger als es ist.

Die ökologische Dimension der Nachhaltigkeit

Die ökologische Dimension der Nachhaltigkeit ist quasi genau das, woran wir alle als erstes denken bei dem Thema: Klimawandel, globale Erwärmung, Luftverschmutzung, Zerstörung von Ökosystemen, usw. – Umweltschutz eben. Der Fokus hier liegt darauf, unsere Erde vor all diesen schrecklichen Szenarien zu bewahren. Und dabei nicht zu vergessen, dass wir Menschen nicht die einzigen sind, die auf dem Planeten Erde Zuhause sind – Tiere und Pflanzen sind es auch wert geschützt zu werden. Manchmal vielleicht sogar mehr.

Beispiel für die ökologische Dimension

Die Fischerei sorgt weltweit für Arbeitsplätze und bringt Gewinne, doch die Überfischung schadet der Umwelt enorm. Die ökologische Dimension ist nicht erfüllt. Genauso wenig „erfüllt“ werden bald unsere Ozeane sein – laut „National Geographic“ werden in 2048 alle Fische aus den Ozeanen verschwinden. 

Die soziale Dimension der Nachhaltigkeit

Bei der sozialen Dimension der Nachhaltigkeit geht es um uns Menschen und darum, wie sich unser Handeln auf unsere Artgenossen auswirkt. Die massiven Ungleichheiten, die in unserer Gesellschaft herrschen, deuten darauf hin, dass wir diese Auswirkungen weitgehend ignorieren. Denn in einer nachhaltigen Gesellschaft profitieren die einen nicht auf Kosten der anderen. Es wird nicht zugelassen, dass eine Gruppe ausgebeutet wird während eine andere Gruppe gemütlich über Nachhaltigkeit herumphilosophiert.

Beispiel für die soziale Dimension

Bio-Kaffee aus Peru – die Bohnen sind biozertifiziert, der Kaffee kann zu einem fairen Preis nach Europa geliefert und hier tassenweise genossen werden. Sofern wir beim Kaffeegenuss nicht sicher sind, ob die KaffeebauerInnen fair bezahlt sind und ob ihre Arbeitsbedingungen passen, ist die soziale Dimension nicht erfüllt. Bio ist mit fair nicht gleichzustellen. Und apropos Bio-Kaffee aus Peru – es ist nicht alles Gold was glänzt oder zumindest nicht für jeden, am schwarzen Gold dürfen sich nur einige wenige bereichern.

Die ökonomische Dimension der Nachhaltigkeit

Die ökonomische Dimension der Nachhaltigkeit ist eine sehr pragmatische und stellt die Wirtschaftlichkeit und die Effizienz in den Mittelpunkt. Pragmatismus ist nun mal nicht sexy – daher neigen viele in der Debatte um Nachhaltigkeit dazu, den ökonomischen Aspekt zu missbilligen. Die Wahrheit ist aber – ohne ihn geht es nicht. Nur wenn sich ein Unterfangen langfristig selbstständig finanziell übers Wasser halten kann, kann es auch etwas bewirken. So sehr wie wir es uns anders wünschen würden – Initiativen, die rein auf Gutmütigkeit in Form von Spenden und Förderungen existieren, können die Welt und unser Leben nicht nachhaltig ändern. Wenn sie es könnten, hätten sie es bereits getan.

Daher ist es essentiell beim Thema Nachhaltigkeit nicht gegen die Wirtschaft zu argumentieren, sondern sie stets mitzubedenken. Sie ist nun mal eine treibende Kraft und wenn wir sie richtig einsetzen, kann sie uns helfen. Richtig heißt an der Stelle ausgeglichen – als eine von drei Säulen. Damit das Konstrukt Nachhaltigkeit nicht zusammenfällt, müssen die drei Säulen gleich sein.

Beispiel für die ökonomische Dimension

Eine Bäckerei bezieht alle ihre Produkte nur von bio zertifizierten und fairen Lieferanten. Das Getreide kommt aus einer BauerInnenfamilie, die ihren ErntehelferInnen das doppelte vom Mindestlohn zahlt. Darauf ist die Bäckerei stolz. Die Angestellte der Bäckerei ebenso – sie sind außerdem ausgebildete ErnährungswissenschaftlerInnen und packen all ihr Wissen in das Backen. Leider kann sich kaum jemand den daraus resultierenden Brot um 20 Euro pro Kilogramm leisten.

Nachhaltig Geld mit Nachhaltigkeit verdienen – geht das?

Diese Frage hat uns lange vor der Gründung von Karma Goods begleitet und tut es immer noch. Denn einerseits ist es eine hoch-philosophische Frage mit vielen, komplizierten Moral- und Ethik Aspekten. Andererseits geht es auch um banal existenzielles wie Miete, Versicherung, Essen, usw.

Eine eindeutige Antwort haben wir nicht. Noch nicht. Eindeutig ist eines – wir wollen es versuchen. Denn – wie wir bei der Definition von Nachhaltigkeit gesehen haben – egal wie kompliziert die Frage ist, manchmal ist die Antwort erschreckend einfach.

PS: Eine weitere erschreckend einfache Sache ist es nachhaltig Freude zu machen. Wie? Hier findet ihr 6 Ideen für nachhaltige Geschenke.